Pfarreiengemeinschaft | St. Martinus Trier-Zewen |
St. Helena Trier-Euren |
St. Simeon Trier-West |
Christkönig Trier-West |
St. Simon und Juda Trier-Pallien |
PfarrpatroninPfarrpatronin der Pfarrgemeinde Trier-Euren ist die Heilige Helena, die Mutter Konstantin des Großen. Geboren wurde Helena um 250, wahrscheinlich in Drepanum (327 zu ihren Ehren in Helenopolis umbenannt, heute Karamürsel, Türkei); ihr Vater war wohl ein heidnischer Gastwirt. Sie lebte dann als Herbergswirtin in Naissus (heute Niš in Serbien). Sie heiratete um 270 den späteren römischen Kaiser Constantius I., der Mitkaiser des Christenverfolgers Diokletian war, und wurde um 280 Mutter von Konstantin dem Großen. Bevor Constantius I. mit Einführung der Tetrarchie im Jahr 293 zum Kaiser des Römischen Reiches ernannt wurde, verstieß er 289 Helena wegen ihres niederen Standes, um Flavia Maximiana Theodora, die Stieftochter des Kaisers Maximianus, zu heiraten. Er machte Augusta Treverorum (Trier) zu seiner Residenz. Die führenden heidnischen Familien verachteten Helena wegen ihrer Herkunft, aber mit dem politischen Aufstieg ihres Sohnes Constantin, der im Jahre 306 n. Chr. von römischen Truppen zum Kaiser ausgerufen wurde, stieg auch Helena in der Hierarchie des Hofes auf. Der neue Kaiser verlieh seiner Mutter den Ehrentitel "nobilissima femina", "edelste Dame". Nach Konstantins Sieg über Maxentius 312 erhielt sie einen eigenen Palast in Rom, und als Konstantin 324 die Alleinherrschaft errungen hatte, den Titel einer "Augusta". Unter dem Einfluss ihres Sohnes wurde sie im Alter von 64 Jahren Christin und förderte in jeder Weise das sich ausbreitende und durch Konstantin im Edikt von Mailand 313 vor Verfolgung geschützte Christentum. Helena wurde eine eifrige Bekennerin ihres Glaubens und zeichnete sich durch Frömmigkeit und karitatives Wirken aus. Zahlreiche Kirchenbauten werden ihr zugeschrieben, so die Kreuzeskirche in Jerusalem (Santa Croce in Gerusalemme), die Geburtskirche in Bethlehem, die Apostelkirche in Konstantinopel (Istanbul) sowie die Märtyrerbasilika an der Via Merulana in Rom. Als Helena schon über 70 Jahre alt war, erhielt sie im Traum den göttlichen Befehl, nach Palästina zu reisen, die Heiligen Stätten zu finden und würdig auszugestalten. Um 326 unternahm sie ihre Wallfahrt nach Jerusalem. Die Suche nach dem Grab Jesu gestaltete sich schwierig, erst als ein Judenchrist in den Gedenkbüchern Hinweise seiner Vorväter auf den Ort des Grabes - unter einem von Kaiser Hadrian errichteten Venus-Tempel - feststellte, wurde man fündig: Dieser Tempel wurde nun abgetragen; darunter fand man - unversehrt - das Heilige Grab. Man suchte weiter und fand schließlich in einem Wallgraben drei gut erhaltene Kreuze. Ein Wunder führte dazu, dass man von den drei gefundenen Kreuzen das "wahre" herausfinden konnte: Einmal wird berichtet, dass das wahre Kreuz durch eine Totenerweckung zuverlässig identifiziert werden konnte, in einer anderen Wundererzählung heißt es, eine kranke Frau sei geheilt worden, eine weitere Schilderung berichtet, wie Bischof Makarios nach innigem Gebet die drei Kreuze nacheinander einer schwerkranken Frau auflegen ließ, das dritte machte sie auf der Stelle gesund. Außerdem fand man während dieser Wallfahrt auch den Heiligen Rock, den Helena mit nach Trier brachte. In Rom ließ Helena die Kirche "Santa Croce in Gerusalemme" für die restlichen Kreuzreliquien bauen: ein Stück des "Wahren Kreuzes", ein Nagel, die "INRI-Tafel" und zwei Dornen aus der Dornenkrone. Helena starb am 18. August 330 in Nikomedia (heute Izmit, Türkei). In ihrer Zeit als Ehefrau des Constantius, während dessen Residenzzeit in Augusta Treverorum, soll Helena eine Zeitlang in einer römischen Villa gewohnt haben, die an der Stelle stand, auf der die heutige Eurener Pfarrkirche steht. Beim Neubau der Eurener Pfarrkirche im Jahre 1874 fand man dann auch tatsächlich römische Mosaiken, diese wurden jedoch nicht weiter untersucht. Für die Überlieferung des Volksmundes ist der Fall jedoch klar, dass es sich bei der römischen Villenanlage in Euren um eine solche der kaiserlichen Familie gehandelt hatte, und dass die Mutter des Kaisers Konstantin, die hl. Helena, dort gewohnt und sogar bereits eine christliche Kirche dort errichtet oder eingerichtet hat. Im Bewusstsein der Eurener Bevölkerung ist die Kirchenpatronin sehr lebendig, ihrem Namen begegnet man in Euren auf Schritt und Tritt. Den Gedenktag der Hl. Helena begehen wir am 18. August. In unserer Pfarrgemeinde feiern wir an dem darauf folgenden Wochenende das Patronatsfest als Eurener Kirmes. Quelle: Ökumenisches Heiligenlexikon. Zusammenfassung: Josef Plein, Mai 2010. |