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Ehemaliges Kloster

Augustinuskloster
Eisenbahnstraße 6
54294 Trier

Im Jahre 1930 erwarb die Kongregation der Missionsschwestern Unserer Lieben Frau von Afrika vom heiligen Augustinus aus Neuss das ehemalige Wohnhaus des Jesuitenhofes, den älteren Eurener Bürgern unter der Bezeichnung "Aal Queitisch-Haus" bekannt, in Euren an der Ecke Eisenbahn-/Hontheimstraße.

Dieses damals wohl älteste Haus in Euren (ca. 1582) gehörte ursprünglich dem Augustinerinnenkloster St. Barbara in Trier. Da dieses Kloster zufolge kriegerischer Ereignisse völlig verarmt war, übergaben die Nonnen das Kloster dem Erzbischof Johann VI., der diesen Besitz 1565 den Jesuiten, die er 1560 nach Trier berufen hatte, übertrug. Den Jesuitenhof in Euren und die übrigen Gemeindegüter ließ die französische Domänenverwaltung 1913 versteigern. Durch den Einfluss des früheren Eurener Lehrers Johann Herrmann gelang es, die Eurener Bauern zu bewegen, die wertvollen Ländereien zu erwerben und unter sich zu verteilen. Nachdem die Augustinerinnen 1930 den von Schwestern ihres Ordens fast 400 Jahre zuvor aufgegebenen Hausbesitz, der inzwischen baufällig geworden war, wieder erworben hatten, ließen sie das Gebäude abreißen und errichteten an gleicher Stelle ihr jetziges Kloster, in das sie mit einer Oberin und 5 Schwestern am 08.09.1932 einzuziehen begannen. Am 17.11.1932 erfolgte die Einweihung des Klosters und der Kapelle durch Bischof Dr. Bornewasser.

Die Schwestern widmeten sich in ihrem Haus der stationären Betreuung alter und hilfsbedürftiger Frauen. Jeweils eine der im Kloster lebenden Schwestern war bis zum Jahre 1976, als die Ordensleitung ihre Niederlassung in Euren wegen Personalmangels auflösen musste, mit der Leitung des Pfarrkindergartens beauftragt.

Am 18. Juli 1976 wurden die Augustinusschwestern in einer Feier auf dem Vorplatz des Kindergartens verabschiedet. Die Spiele und Gesänge der Kinder und der Betreuerinnen mit ihrer neuen Leiterin, Frau Monika Büchel, waren für die Ordensschwestern ein schöner Dank für ihre jahrelange Arbeit in der Pfarrgemeinde St. Helena. In einem Dankgottesdienst würdigte Pastor Walter Hauth das Wirken der Schwestern. Schwester Thenestina (Oberin), Schwester Baptista, Schwester Hunegundis, Schwester Symphorosa, Schwester Consolatrix und Schwester Gerburg nahmen Abschied. Schwester Gerburg hat 13 Jahre lang mit viel Geschick und Fürsorge den Eurener Kindergarten geleitet. Die Augustinusschwestern waren zu jeder Zeit stets uneigennützig bereit, sich für das Pfarrleben einzusetzen: in der Jugend- und Kindergartenpflege und in der Armen-, Kranken- und Altenbetreuung. In einem Zeitraum von fast 45 Jahren waren die Schwestern für die Pfarrgemeinde St. Helena eine unschätzbare Hilfe.

Im gleichen Jahr ging das Eigentum des Klostergebäudes und des Grundstückes an die Kirchengemeinde St. Helena über, die es anschließend den Missionsschwestern Unserer Lieben Frau von Afrika (Weiße Schwestern) zur Verfügung stellte.

Die in dem Gebäude befindliche Hauskapelle stellten die Schwestern damals gerne der Pfarrgemeinde zur Feier von Gottesdiensten zur Verfügung.

In den Jahren 1996 bis 1999 wurde das Kloster saniert und renoviert.

Für unsere Pfarrgemeinde wurden auch die Weißen Schwestern eine große Hilfe und Stütze. Immer wieder haben sie in der Alten- und Krankenbetreuung wertvolle Dienste geleistet. Bei der Eurener Bevölkerung genießen die Schwestern hohe Achtung und Wertschätzung.

Wegen ordensinterner Probleme, vor allem durch den Mangel an Nachwuchs, sahen sich die Verantwortlichen des Ordens verpflichtet, alle Kräfte zu bündeln und die Schwestern mehr in Gruppen zusammen zu ziehen, um so gegenseitige persönliche Hilfe zu ermöglichen. Aus diesem Grund kündigten die Schwestern den Mietvertrag mit der Klosterniederlassung Euren zum 31.03.2008 und verließen auch zu diesem Zeitpunkt das Haus.

Bereits im Vorfeld, gleich nach Eingang der Kündigung, begann der Verwaltungsrat mit intensiven Überlegungen, wie das Klostergebäude und der zugehörige Garten künftig sinnvoll und für die Pfarrgemeinde vertretbar genutzt werden könne. Nach ergebnislosen Gesprächen, auch mit dem Generalvikariat, entschied der Verwaltungsrat, Gebäude und Garten an die Lebenshilfe zu vermieten.
Das Gebäude dient künftig als Wohngebäude für ca. 10 bis 12 erwachsene Bewohner. Die Bewohner sind tagsüber in Werkstatteinrichtungen für behinderte Menschen beschäftigt und werden in ihrer Freizeit in familienähnlicher Struktur in dem ehemaligen Klostergebäude betreut. Jeder Bewohner verfügt über ein eigenes Zimmer; in den Gemeinschaftsräumen wie Küche, Wohnzimmer, Esszimmer wird zusammen gekocht, gegessen, entspannt und gefeiert.

Das alte Gebäude wurde aufwendig saniert und bietet den Bewohnern, die einen festen Tagesablauf haben, wie z. B. der Besuch der Porta-Nigra-Schule oder die Arbeit in den Lebenshilfe-Werkstätten, eine freundliche und gemütliche Atmosphäre beim Nachhausekommen. Hier unterstützen pädagogische Mitarbeiter und Haushaltshilfen die Bewohner je nach deren Bedarf.

Diese Bilder gewähren einen kleinen Einblick in die angenehme Atmosphäre, die im Gebäude herrscht. Wir wünschen den Bewohnern ein gutes Miteinander und dass sie sich noch lange in ihrer neuen Heimat wohlfühlen werden.



Quelle:
Archiv der Pfarrei St. Helena, Trier Euren

Zusammenfassung:
Josef Plein, Mai 2010

Informationen über die Neugestaltung des Klosters sowie Bilder ab 2011 sind dem Pfarrboten 5/2011 entnommen.

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