Pfarreiengemeinschaft | St. Martinus Trier-Zewen |
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Kapelle OberkirchOberkirch ("Superior Kerich") ist seit dem Hochmittelalter als zum Trierer Domkapitel zugehörig erwähnt, ebenso wie Zewen und das moselabwärts gelegene Niederkirch ("Utrum Kerriche"). Räumlich war Oberkirch damals noch von Zewen getrennt; während Zewen sich am Waldrand und am oberen Lauf des Zewener Baches, rund im die erste Pfarrkirche, entwickelte, entstanden Ober- und Niederkirch am Moselufer. Beide Ortschaften bestanden hauptsächlich aus Bauernhäusern und besaßen ein dem Zewener Turm ähnlichen Wehrturm; Niederkirch besaß zusätzlich noch ein Gutshaus aus der Renaissance, Oberkirch seit mindestens 1569 (erste Erwähnung in einem Visitationsbericht) eine Filialkirche der Pfarrei Zewen. Wie diese erste Kapelle aussah, ist unbekannt. Die heutige Michaelskapelle wurde 1768 erbaut und ist somit nach dem "Zewener Turm" das zweitälteste erhaltene Bauwerk von Zewen-Oberkirch, auch älter als das Schloss Monaise, das auf dem Gelände des hierfür niedergerissenen Niederkirch gebaut wurde. Bauherr der Kapelle war, laut einer beschädigten Inschrift über dem Westportal, Carl Franz Ludwig Freiherr Boos von Waldeck und Montfort. Die Kapelle ist ein dreiachsiger, hoher Bau, mit dreiseitig geschlossenem Chorteil, dessen beide Ostfenster vermauert sind. Sie besteht aus Bruchstein, die Strebepfeiler bestehen aus rotem Haustein. Über dem steilen Westgiebel thront ein hoher achtseitiger Dachreiter mit Haubenabschluss. Beide Glocken überstanden die Weltkriege nicht, eine in den fünfziger Jahren gegossene Glocke wurde als Ersatz beschafft. Im Inneren thront ein Stichkappengewölbe über Pilastern. Das Innere der Kapelle dominiert ein Holzaltar aus dem Jahre 1785, welcher sowohl den Kampf des heiligen Michael mit dem Verführer darstellt, als auch eine Darstellung der heiligen Helena aufweist. Auf den Beichtgittern befinden sich Statuen von St. Leonardus und St. Walburga. Weiterhin ist der Innenraum reichhaltig mit Figuren geschmückt. Im Jahre 1975 wurde die Kapelle aufwändig restauriert. Seit 2000 steht die Kapelle offiziell auf der Liste der denkmalgeschützten Gebäude der Stadt Trier. In der Michaelskapelle wird einmal im Monat Gottesdienst gefeiert, ebenso der Gedenktag der Erzengel Michael, Gabriel und Raphael (29. September). Sie ist ein festlicher Raum für Andachten und kleine kirchliche Feiern. Quelle: "St. Martinus, Trier-Zewen. Geschichte der katholischen Pfarrgemeinde" von Georg Fusenig, Trier 2009. Archiv der Pfarrei St. Martinus, Trier-Zewen. Zusammenfassung: Josef Plein, Mai 2010. |